Die Endlichkeit des Augenblickes

Die Endlichkeit des Augenblickes

8. November 2019 0 Von marina

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Auf einen Blick

Autor: Jessica Koch
Verlag: Rowohlt
Altersempfehlung: –
Erscheinungsdatum: 18. August 2017
Seitenanzahl: 320 Seiten
Preis:9,99 €


 Inhalt

«Wenn du zwei Menschen zur gleichen Zeit liebst, dann entscheide dich immer für den zweiten, denn er hätte niemals dein Herz erobert, wenn der erste der Richtige gewesen wäre.» (Johnny Depp)
Was aber, wenn du beide zur gleichen Zeit kennen lernst?
Was, wenn es zwei Menschen sind, die eine große Last mit sich tragen?
Eine Last, die sie wie ein unsichtbares Band miteinander verbindet?
Wenn dein Herz dich zu beiden zieht, wen würdest du wählen?
Denjenigen mit den körperlichen oder denjenigen mit den seelischen Wunden?
Würdest du dich überhaupt entscheiden, wenn du wüsstest, welche endgültigen Konsequenzen deine Wahl mit sich bringt?


 

> Habt stets Mut, ihr selbst zu sein.
Es gibt immer jemanden, der euch dafür liebt!<<

 

Meine Gedanken

 

++!! Achtung Spoiler !!++

Nach der Danny Trilogie dachte ich nicht das mich ein weiteres Buch von der Autorin so berühren kann. Mit diesem Buch hat Jessica Koch wieder ein großartiges Werk geschaffen, dass einem lange im Gedächtnis bleiben wird ,zumindest mir.

Wie keins ihrer bisherigen gelesen Bücher, war dieses auch keine leichte Lektüre und von einer einfachen lockeren leichten Dreiecksgeschichte ist hier nicht viel zu sehen.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive der drei Protagonisten erzählt.

Sebastian (Basti) der seit dem schrecklichen Unfall im Rollstuhl sitzt hat sich zurück ins Leben gekämpft hat. Er strahlt von Anfang an positive Energie und Offenheit aus. Er zeigte dem Leser das man trotz eines solchen Schicksalsschlags weiter Leben und es auch genieße kann. Dass es zwar ein sehr harter Kampf ist aber man dennoch dankbar sein muss am Leben zu sein. Und nicht nur dass, man erfährt auch ein bisschen etwas über seine Vergangenheit und man merkt wie sehr der Unfall in umdenken hat lassen und wie bodenständig er dadurch geworden ist. Ihn muss man einfach gernhaben. Er ist wie der Tag hell und freundlich.

Und zu jedem Tag gehört auch die Nacht.

Die Nacht finden wir in Joshua (Josh) wieder. Er ist dunkel und bedeckt. Nur wenn man seiner oder ähnlicher Situation war oder sich befindet kann man Josh verstehen ohne dass man ihn unsympathisch findet. Er trägt eine schwere Schuld mit sich und den jahrelangen verbalen psychischen Missbrauch, den er erleiden und ertragen musste haftet schwer an ihm. Er findet nicht viel Freude am Leben da er so geprägt und gebrochen ist. Und doch steht er Basti bei und hilft ihm in jeder Lage.

Man spürt einfach sehr stark die Verbindung ihrer Freundschaft.

Und dann gibt es noch die Morgen und Abenddämmerung, die den Tag und die Nacht verbindet und doch trennt. Die man nie ganz zu ordnen kann wo sie hingehören. Genau wie Samantha (Sam). Bei ihr wusste man nicht so genau ob sie der Keil ist, der die Beiden trennt oder der Kleber ist der sie zusammenhält. Sam war für mich ein Charakter, der für mich auch am wenigstens authentisch und greifbar war.

Die Geschichte war sehr schön. Da man wie oben schon erwähnt die Geschichten aus allen drei Perspektiven zu lesen bekommt konnte man sich in jeden der Protagonisten doch sehr gut hineinfühlen und seine Gedanken und Handlungen nachvollziehen. Was aber nicht heißen soll das man sie versteht. Alle drei haben die unterschiedlichsten Emotionen bei mir hervorgerufen. Wie sich die einzelnen Charaktere verändern z.B. von Selbstbewusst zu Unsicher, von fröhlich zu traurig, von extrovertiert zu introvertiert und umkehrt hat mir sehr gut gefallen.

Einziger Kritikpunkt für mich, ich hätte mir alles etwas ausführlicher und detaillierter gewünscht. So wären die Veränderungen auch etwas glaubhafter und realistischer bei mir angekommen. Es ging alles irgendwie so zack zack zack. Dadurch das Basti ein Kämpfer ist und seine Eltern und er auch noch relativ reich sind hatte er zum Glück nicht viele Hindernisse um den Alltag zu bewältigen. Ich hätte mir doch mehr gewünscht das man hier das eine oder andere Problem noch hinzugefügt hätte um den Leser auch für dieses Thema „Menschen mit besonderen Bedürfnissen“ zu sensibilisieren. (Liegt vielleicht einfach daran das ich durch meine Abschlussarbeit mich mit dem Thema Menschen im Rollstuhl und Blinde auseinandersetzen musste und mir das in der Geschichte doch alles zu einfach wirkte). Dennoch finde ich das es ein wichtiges Thema ist.

Besonders gut hat mir gefallen das Ende gefallen obwohl es so herzzerreißend und traurig war und ich sehr viele Tränen vergossen habe. Was mir die Geschichte einfach mitgeben hat war das man das Leben wirklich so leben muss und dankbar für jede Minute sein soll, die man hat.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm zu lesen. Man merkt durch die vielen Zitate und ihre Worte wie viel Emotionen und Gefühl in ihren Geschichten steckt und dass kam bei mir als Leserin auch wirklich an.

Die Abbildung mit den drei Menschen auf dem Cover spiegelt auf jeden Fall die Geschichte wider und das finde ich sehr gut. Was mir jedoch nicht so gefällt was einfach für mich nicht ganz so stimmig ist, sind die rosa und roten Farben. Da hätte ich persönlich die Farben des Buches „Dem Ozean so nah“ diese schwarz blau gelb Töne besser gefunden. Ist aber nur meine Meinung.

„Die Endlichkeit des Augenblicks“ bekommt von mir sehr gute ♥♥♥♥. Wie gesagt für den Kritikpunkt muss ich doch fairerweise ein Herz abziehen.