Jetzt ist alles was wir haben

Jetzt ist alles was wir haben

19. März 2019 0 Von marina

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Auf einen Blick

Autor: Amy Giles
Verlag: Cbj
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Erscheinungsdatum: 15. Oktober 2018
Seitenanzahl: 400 Seiten
Preis: 17,00 €


 Inhalt

Mit diesem Credo hat Hadley McCauley in ihrer Familie gelernt zu überleben.
Perfekte Schülerin, perfekte Sportlerin, perfekte Tochter: Nur so kann sie ihren Vater bei Laune halten.
Denn hinter der makellosen Fassade der McCauleys verbirgt sich ein hässliches Geheimnis.
Um ihre kleine Schwester Lila vor dem unberechenbaren Vater zu schützen, tut Hadley alles.
Doch dann tritt Charlie Simmons in ihr Leben und zwischen den beiden entwickelt sich eine verzweifelt-intensive Beziehung.
Unterdessen eskaliert daheim die Gewalt, und Hadleys Strategie, nichts preiszugeben, greift nicht mehr.
Doch auch als es zur Katastrophe kommt, schweigt sie …


 

Ich hab darüber nachgedacht,wie jede Sekunde, die ich nicht mit dir verbringe, eine verpasste Gelegenheit ist.

 

Meine Gedanken

++!! Achtung Spoiler!!+

Da ich eine große Wert auf die Meinung einer bestimmten Bookstagramerin/Freundin lege habe ich mir dieses Buch zugelegt, denn sie hat das Buch in den höchsten Tönen gelobt.
Leider kann ich mich ihrer Meinung nicht ganz so anschließen.  🙁

Warum und wieso erfährt ihr wenn ihr weiter lest.

Hadley ist sicher ein starke Person das steht außer Frage. Was sie erlebt ist Horror und wie sie damit umgeht und was sie vorhat ist sehr nachvollziehbar. Dennoch ist sie für mich eine Protagonistin, aus der ich einfach nicht schlau wurde und sie auch einfach zu ungreifbar war für mich als Leserin.

Zum Inhalt der Geschichte. Das Buch wird in zwei Zeitebene eingeteilt „jetzt“ und „damals“.

Am Anfang steigt man im „Jetzt“ mitten im Geschehen kurz nach dem Flugzeugabsturz ein. Man bekommt diverse Verhörgespräche – mit dem Umfeld von Hadley – der Polizei zu lesen, die versuchen den Hintergrund der Familie und den Zusammenhang mit dem Absturz zu rekonstruieren um sich ein Bild zu machen was passieren sein könnte. Was ich hier sehr schade fand war, dass die Gespräche auch noch mal mehr in den Vordergrund gerückt wurden und Hadley’s jetzige Situation kaum beleuchtet worden ist. Was in ihr vorgeht, wie sie sich fühlt usw. Das war mir zu schwach behandelt.

Ebenfalls war mir der Fokus in der ganzen Geschichte zu sehr auf das „Damals“ gelegen hat und dieser hier sehr oberflächlich beschrieben wurde. Hadley ist eine Protagonistin, die sich aufopfernd um ihre Schwester sorgt und kümmert doch das ist auch schon das einzige wie ich finde das man von ihr erfährt. Ebenfalls die Freunde und die Familie wie ihre Geschichte wird sehr blass bis gar nicht dargestellt. Was ich sehr schade fand. Dass Hadley, sich nicht ihren jahrelangen Freunden anvertraut aber Charlie den sie gerade mal ein paar Monaten kennt ist für mich auch als erwachsene Leserin schwer nachvollziehbar. Ebenfalls hat es mich sehr gestört, dass Charlie so nett und lieb er auch ist, nichts unternommen hat um dem Horrorleben seiner Freundin ein Ende zu bereiten und wirklich eingreift. Kann natürlich sein, dass ich das einfach als erwachsene Leserin so sehe und mich nicht wirklich mehr in das jugendliche Denken und Handeln hineinversetzten kann.

Das Ende war für mich leider sehr enttäuschend. Es hat zwar noch gut angefangen und wenn es so geendet hätte wie die Autorin angefangen hätte wäre es ein krasser beeindruckender Schluss gewesen, der Schwenk war mir zu leicht.

Ich konnte zwar durch den Schreibstil spüren was für ein ekelerregender gewalttätiger sadistischer Mensch ihr Vater ist, dennoch war für mich der Gewaltaspekt sehr herunter gebrochen. Warum ich das so empfinde liegt sicher daran dass ich erst vor wenigen Tagen ein Buch gelesen habe in dem es wirklich um häusliche Gewalt ging und in den man auch die Szenen bei dem sexuellen Missbrauch an einem kleinen Jungen begangen wird hautnah zu lesen bekommt. Dennoch hat sich für mich der Schreibstil sehr flüssig lesen lassen. Ein paar erschreckende Szenen hat die Autorin auch wirklich sehr gut und greifbar sowie realistisch beschrieben. Sodass es einem kalt den Rücken runter läuft.

Natürlich gibt es in der heutigen Zeit viel zu viele dunkle Zahlen was die Anzahl von gewalttätigen Haushalten angeht und ich finde es sehr gut, dass die Autorin das hier gerade mit ihrem Buch an die Jugend von heute bringen will. Denn das ist natürlich sehr wichtig. Dass man wenn man selbst so etwas schlimmes erlebt sich Hilfe suchen kann und diese dann auch bekommt, aber auch wenn man jemanden im Freundeskreis hat oder im Umfeld jemand kennt wo man merkt da kann was nicht stimmen das man versucht zu helfen, oder eben auch mit „erwachsenen Personen“ redet die da vielleicht mehr ausrichten können.

Mit den dunklen düsteren Farben auf dem Buchumschlag wirkt das Buch auch schon schwer und man kann erahnen, dass es sich in dieser Geschichte nicht gerade um ein locker leichtes Teenie-Drama handelt.

„Jetzt ist alles was wir haben“ ist für mich ein ♥♥♥ Buch.