Dem Abgrund so nah

Dem Abgrund so nah

11. März 2019 0 Von marina

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Auf einen Blick

Autor: Jessica Koch
Verlag: Rowohlt
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Erscheinungsdatum: 21. September 2016
Seitenanzahl: 336 Seiten
Preis: 9,99 €


 Inhalt

Danny ist gerade zehn Jahre alt, als sein Leben aus den Fugen gerät.
Ein schwerer Schicksalsschlag veranlasst seine Familie, aus den Vereinigten Staaten nach Deutschland zu ziehen.
Dannys Vater ertränkt seinen Kummer in Alkohol und fällt zurück in Verhaltensmuster, von denen er glaubte, sie vor der Ehe endgültig abgelegt zu haben.
Danny ist seinem Vater schutzlos ausgeliefert. Aber er gibt nicht auf …
Bei einem Sommercamp lernt Danny die Französin Dominique kennen. Ihre Liebe hilft ihm, sich von seiner Familie – und damit aus der Dunkelheit, die sein junges Leben prägt – zu lösen.


 

Wenn du jetzt nicht aufpasst, wirst du dich für immer verlieren!

 

Meine Gedanken

Nach dem ersten Band, den ich 2017 gelesen habe, brauchte ich eine Pause von der Geschichte, dass diese jetzt so lange gedauert hat hätte ich selbst nicht gedacht. Von Anfang an wusste ich dass dieser Band noch einmal heftiger wird, und mit dieser Vermutung hatte ich recht.

Das Buch ist aus jeweils drei Perspektiven erzählt.

Der Haupterzähler ist jedoch Danny. Seine Geschichte von Kindheit an, aus seiner Sicht zu lesen hat mir wahrlich den Boden unter den Füßen weggezogen. Seine Stärke, sein Überlebenswille und seine Charakter sind zum niederknien. Und das ist nicht mal übertrieben gesagt. Ich bewundere diesen Protagonisten aus vollstem Herzen und er hat vor mir den größten Respekt. Die Entwicklung die Danny durch macht und wie er reift sich gegen seinen Vater aufbaut und zum Schluss endgültig einen Schlussstrich zieht fand ich klasse Nach dem ich diesen Band gelesen, hat sich auch mein Bild zu Danny vom ersten Band geändert. Nun kann ich seine Entscheidung, die er im ersten Band getroffen hat nochmal mehr verstehen und nachvollziehen.

Weitere Erzählerperspektive sind seine Eltern Aiden und Marina. Ich hätte nie gedacht, dass ich zwei Protagonisten in einem Buch mal so hassen könnte. Doch diese beiden haben es geschafft.

Von dem was sein Vater Aiden seinem Sohn antut will ich gar nicht erst schreiben, denn solche Menschen auch Protagonisten gehören lange gefoltert und dann gesteinigt. Selbst wenn man kleine Einblicke sein Leben bekommt und kurze Zeit Mitleid mit ihm hat, weil ihm das selbe passiert rechtfertigt, dass unter keinen Umständen sein Verhalten.

Zu Danny’s Mutter fehlen mir einfach noch immer die Worte. Was mir überhaupt nicht in den Kopf gehen wollte war, wie blind seine Mutter ist, egal ob krank oder nicht. Wie kann sie ihren Sohn nicht schützen? Diese Frage geht mir einfach nicht aus den Kopf und nährt den Hass, den ich auf diesen Protagonistin habe noch mehr.

Der Verlauf der Geschichte war gut ausgearbeitet. Schon der Einstieg in die Geschichte war sehr heftig wie ich finde. Jessica’s Koch’s Schreibstil ist ein Wahnsinn. Sie hat Gefühle und Emotionen so gut transportiert, dass sie so bei mir angekommen sind hat und mich fertig haben. Ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Immer wieder musste ich schlucken und wollte das Buch vor lauter Wut auf die Eltern gegen die Wand donnern, so gut ist ihr Schreibstil.

Ich muss auch ehrlich sagen ich befinde mich noch immer in einem Zwiespalt über das Buch. Warum schreibst man so eine wahnsinnig heftige und traurige Geschichte nieder, zumal sie ja auf einer wahren Begebenheit beruhen sollen. Einerseits hat die Autorin meinen größten Respekt, dass sie es getan hat. Denn sie macht auch in ihrem Buch nochmal klar wie wichtig es ist nicht wegzusehen, dass man Hilft. Egal in welchem Verhältnis man zu der misshandelten Person steht. Ob man sie kennt oder auch nicht. Aber auch, dass Personen, die nichts davon ahnen können, sich nicht die Schuld dafür gegeben dürfen dass sie nicht helfen konnten, wie Ricky Danny’s bester Freund es getan hat.

Das Cover spiegelt auf jeden Fall die Geschichte wieder. Die Farben sind gut gewählt wie ich finde. Denn durch das Gelb gibt es immer wieder Hoffnung auf kleine Lichtblicke.
Ich könnte noch so viel mehr über das Buch schreiben, aber ich finde man sollte sich selbst ein Bild von dem Buch machen. Für mich ist es auf jeden Fall eine Leseempfehlung wenn man nicht zu schwache Nerven hat.

 Schon „Dem Horizont so nah“ hat schon von mir damals 10♥. Eigentlich sollte „Dem Abgrund so nah“ das doppelte bekommen, weil es so gut war aber das wäre zu viel weswegen dieser Band ebenfalls ♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥ bekommt.